Eine Woche in den Bergen

Die vergangenen acht Tage verbrachte ich in den Schweizer Bergen. Dabei wurde ich von Carmel Bechler begleitet, einem jungen israelischen Fotografen, der kürzlich zum “Young Wildlife Photographer of the Year” gekürt wurde. Seine Arbeit findest du hier. Ich hatte mir die Woche sowieso bereits seit längerem frei gehalten, um in die Berge zu gehen. Es ergab sich daher bestens, dass sich Carmel spontan anschloss. Wir verbrachten die Zeit in den Ostschweizer Bergregionen im Alpstein, im Bündnerland und Engadin.

Die Woche begann mit zwei Zeltnächten in der Alpsteinregion. Wir hatten grundsätzlich Glück mit dem Wetter, allerdings wurden wir in der ersten Nacht in unseren Zeltern von Schneefall und starkem Wind überrascht. Die Zeltnacht bei eisigen Temperaturen war ein wortwörtlicher Kaltstart für Carmel, der zum ersten Mal im Schnee unterwegs war. Doch wir überstanden die beiden Nächte und wurden mit schönen Lichtstimmungen und Beobachtungen von Tieren belohnt. Als Highlight konnten wir gleich zwei Schneehasen beobachten und fotografieren.

Die nächsten drei Nächte verbrachten wir im Bündnerland in einer kleinen Berghütte oberhalb der Baumgrenze. Unser eigentliches Ziel, das Alpenschneehuhn, blieb dabei unentdeckt. Ich erlebte dafür den ersten richtigen Schnee des Winters, welcher die Landschaft wunderschön weiss einbettete. Verständlich in den eisigen Temperaturen und dem starken Wind konnten wir tatsächlich kaum Anzeichen von Lebewesen ausmachen. Nicht schlecht staunten wir allerdings, als wir auf dem Gipfel des Berges ein verfrorenes Wintergoldhähnchen entdeckten. Dieser ca. 9 Zentimeter kleine Vogel versuchte wohl trotz Wind und Schnee die Alpen zu überqueren. Erstaunlich, welche Strapazen Zugvögel auf dem Weg in Süden auf sich nehmen und dabei oftmals auch überstehen. Dieses Wintergoldhähnchen wurde allerdings auf gut 2500 Metern über Meer von den eisigen Temperaturen überrascht. Abgesehen davon entdeckten wir kaum Wildtiere und mutierten daher in den drei Tagen zu Landschaftsfotografen. 

Unsere letzte Etappe brachte uns für zwei Tage ins Engadin. Auch dort lagen die gelben Fichten bei unserer Ankunft bereits unter einer weissen Schneeschicht. Die Bedingungen waren mit leichtem Schneefall perfekt und wir verbrachten beide Tage von früh bis spät mit Wandern und Suchen nach Motiven. Dabei war unsere größte Hoffnung auf Steinböcke, welche dem Schnee trotzen, zu treffen. Dies gelang uns auch tatsächlich zwei Mal, auch wenn in ziemlich grosser Distanz. Doch die schneebedeckte Landschaft war so magisch, dass es auch reichte, wenn das Motiv einen kleinen Platz im Bild einnahm. Abgesehen von den Alpensteinböcken beobachteten wir Gämsen, Rothirsche, Bartgeier und es gelangen uns Bilder von Bluthänfling und Tannenmeise. 

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