Grouse in snow

 

Passend zu Ostern ging es für mich an einem verlängerten Osterwochenende zu den wilden Hühnern. Insgesamt sechs volle Tage verbrachte ich an drei unterschiedlichen Standorten im Bündnerland. Die Woche war in erster Linie Startschuss in ein neues Projekt, mit welchem ich ab dem kommenden Sommer vermehrt beschäftigt sein werde. Genaueres dazu werde ich voraussichtlich schon bald veröffentlichen. Bis dahin nur so viel, die Woche stand für einmal nicht im Fokus der Fotografie sondern vielmehr im Fokus des bewegten Bildes. Trotzdem entstand das eine oder andere Foto, weshalb mir der Ausflug ins Bündnerland ein Blog wert scheint. 

Die ersten beiden Tage durfte ich mit zwei guten Freunden verbringen. Zusammen mit Marc Siegle (https://www.marcsiegle.ch) und Nicole Watkins (https://de.nwat-photography.com) versuchten wir unser Glück zum ersten Mal in dieser Saison bei den Birkhühnern. Diese faszinierende Vogelart beginnt zurzeit mit der alljährlichen Balz, welche sie auf traditionellen Balzplätzen abhalten. 

Zu unserer Freude hatte der Wetterbericht leichten Schneefall vorhergesagt. Er liess uns nicht im Stich und so bedeckte bei unserer Ankunft eine leichte Schneeschicht den Balzplatz und verlieh der Berglandschaft eine magische Stimmung. Um einen möglichst geringen Einfluss auf das Schauspiel zu haben, wanderten wir bereits weit vor Tageseinbruch zum Ort des Geschehens, wo wir uns am Rande gut getarnt auf die Lauer legten.

Die Birkhähne, unbeeindruckt von eisiger Kälte und Schneefall, gingen bereits voll zur Sache und kämpften um die Gunst der Weibchen. Am ersten Morgen konnten wir das Geschehen bis in die frühen Morgenstunden fasziniert beobachten. Am zweiten Morgen endete die Balz abrupt, als ein Skitourenfahrer mitten über den Balzplatz lief. Einige Hähne zeigten sich davon unbeeindruckt, kamen nach dem Zwischenfall zurück und setzten ihre Balz teils nur wenige Meter neben uns fort. Jedes Jahr aufs Neue ein wunderschönes Gefühl! 

Nach diesem erfolgreichen Start in die Birkhuhnsaison, ging es für mich zu einem neuen Standort. In einem abgelegenen Bündner Seitental verbrachte ich zuerst eine Nacht bei einem Birkhuhnbalzplatz, wo ich in den vergangenen Jahren unzählige Stunden verbrachte. Ich beobachtete das frühmorgendliche Geschehen aus grösserer Distanz, um den Aktivitätsradius einschätzen zu können. Nach diesem Morgen wusste ich, wo die Birkhühner morgens sind und hatte ebenfalls einen geeigneten Ort für mein Tarnversteck gefunden. Doch bevor ich mein Glück an diesem Standort versuchen konnte, ging es für die nächsten Tage in die Höhe. In toller Begleitung von Mario Theus (https://www.palorma.ch) verbrachten wir drei Nächte in einer kleinen Berghütte auf gut 2’200 Metern über Meer. Dabei stand ein anderes Raufusshuhn auf unserer Zielliste – das Alpenschneehuhn. 

Diese Überlebenskünstler haben den gesamten Winter in diesen Höhenlagen verbracht. Um diese harschen Bedingungen zu überstehen, haben sie während des Winters ihren Energiebedarf auf ein Minimum gesenkt. Nun im Frühling beginnt langsam wieder Energie in die Alpenschneehühner zu fliessen. So konnten wir während der drei Tage zwei kämpfende Alpenschneehähne beobachten, sowie ein Alpenschneehuhnpaar mit Frühlingsgefühlen. Wir konnten in erster Linie einiges an Filmmaterial realisieren, doch ab und zu konnte ich es nicht lassen, auch ein Foto zu machen. 

Nach drei Tagen in dünner Luft ging es wieder einige Höhenmeter nach unten. Die letzte Nacht des Trips verbrachte ich nochmals beim Birkhahnbalzplatz, welchen ich einige Tage zuvor gescoutet hatte. An diesem Standort hatte ich wiederum eine kleine Berghütte, in welcher ich übernachten konnte. Dies stellte sich als Vorteil heraus. Während am Abend kaum noch Schnee vom ohnehin warmen Winter übrig war, lagen am Morgen gut dreissig Zentimeter frischer Neuschnee und bedeckten den gesamten Balzplatz. Doch einmal mehr zeigten sich die Birkhähne davon unbeeindruckt und setzten ihre Balz im Tiefschnee fort. 

Nach wunderschönen Tagen in den Schweizer Bergen, war es wieder an der Zeit, den Nachhauseweg anzutreten. Die nächsten Wochen wird es hier womöglich nochmals etwas ruhiger, da ich mitten im Qualifikationsverfahren meiner Ausbildung stehe. Im Moment bin ich ebenfalls an einigen Verfeinerungsarbeiten an meinem Newsletter und der Website. Bald sollte aber hoffentlich auch via Newsletter wieder mehr Mehrwert kommen. Bis dahin bedanke ich mich herzlich fürs Lesen des Blogs und würde mich sehr über ein Abo beim Newsletter freuen.